Let's go back in time: MP3 gab es nicht, ein Amiga hätte das auch kaum abspielen können. Selbst beim Darstellen eines JPG-Bildes konnte man gemächlich den Bildaufbau beobachten. Unkomprimierte Musik war sowieso undenkbar wegen der Datenfülle. Deswegen arbeitete man mit Trackern, bei denen einzelne Soundschnipsel (Samples) immer wieder abgespielt wurden. Ein fertiges Modul (so nannte sich das dann) sollte aber auch nur wenig KB belegen, besonders wenn es innerhalb eines Demos benutzt wurde, wo die Grafik auch noch Platz beanspruchte.
Die Adict SoundSeries entstanden, damit man am Computer Musik hören
konnte und gleichzeitig arbeiten. So einfach wie heute war das nämlich
damals nicht. Der Amiga hatte zwar ein sehr fortschrittliches
Multitasking, was der PC-Welt um etwa 10 Jahre voraus war, aber
Speicher und Rechenzeit waren eng begrenzt. Also machten wir einen kleinen Player, der die Musik abspielt, sich aber sehr Systemkonform verhält und andere Programme nicht ausbremst. Das ist gar nicht mal so einfach, weil das Timing ja exakt stimmen muss.
Für die Optik bastelte ich einen Mini-Editor, der Tastendrücke aufzeichnete und in Steuersequenzen speicherte. Dieser war nicht wirklich bedienerfreundlich und erlaubte keine Fehler bei der Eingabe. Jeder Tastendruck wurde stur aufgezeichnet und konnte nicht nachbearbeitet werden. Die eigentliche Ausgabe übernahm dann eine fertige Systemfunktion. Vielleicht erinnert sich noch jemand an ASCII-Animationen früher Mailbox-Systeme. So ungefähr war das hier auch.
Die SoundSeries I bringt das Stück Dancin' Nation II, eine Fortsetzung der Musik aus dem Demo Fade To Black. Mehr erzähle ich bei der SoundSeries III, die hat nämlich richtig Karriere gemacht. 8-) Insgesamt 13 Stücke wurden es, die zwischen 29.7.1991 und 29.7.1992 veröffentlicht wurden.